Sonntag, November 11
139. Kapitel
Ich machte schon ein wenig Sorgen. 'Warum ist der Idiot einfach abgehauen und hat Reyhan allein gelassen ?!' Wir fuhren so schnell es ging mit dem Bus zu ihr. Es war schon ziemlich dunkel, deshalb hackte ich mich bei Dani ein und so liefen wir in Richtung Reyhans Haus. Wir klingelten Sturm und dann öffnete uns eine verheulte Reyhan die Tür. "Scht, Süße. Komm, lass und rein gehen." Sie nickte und legte ihren Kopf auf meine Schulter, während wir in ihr Wohnzimmer liefen. "Ok, jetzt erzähl nochmal in Ruhe was passiert ist." "Nun ja .. Dominik und ich haben uns halt gestritten. Ausversehen ist ihm dann auch mal fast seine Hand ausgerutscht und dann habe ich wirklich angefangen zu weinen. Er hat mich ja nicht geschlagen, aber hatte es vor. Auf jeden Fall hat er dann einfach seine Sachen gepackt und ist rausgerannt. Leider weiß ich nicht wohin und sein Handy ist auch noch aus." Sie weinte noch viel mehr Tränen und man merkte ihr wirklich an, dass sie gerade nicht mehr weiter wusste. "Daniele, nimm du sie mal. Ich versuche es auch mal mit dem Anrufen. Vielleicht lehnt er nur immer bei ihr ab." Er nickte und nahm sie dann in den Arm. Ich holte mein Handy raus und wählte seine Nummer. Es tutete, also hieß es, dass er bei ihr immer nur abgelehnt hat. "Hey, Naddl. Du, ich kann grad nicht." "Doch, du kannst ! Wieso bist du einfach abgehauen ? Reyhan sitzt hier im Wohnzimmer und weint sich die Augen aus. Sie weiß gar nicht mehr, was sie noch tun soll." "Na und ?! Sie hat mich gleich so dumm angemacht wegen gestern und alles !" "Ja, weil sie sich Sorgen gemacht hat ! Jetzt komm doch bitte zu ihr, damit ihr reden könnt. Reyhan hat auch eingesehen, dass das von ihr aus nicht in Ordnung war. Also, kommst du ?" Es herrschte längere Zeit Stille, bis er seufzte und antwortete: "Na gut, ich komme. Aber ich will nicht von ihr angemault oder sonst was werden !" "Sie kann nicht mal schreien, weil sie so sehr weint, Domi !" "Gut, ich bin in 20 Minuten da." "Okey, wo bist du eigentlich ?" "Am Hauptbahnhof. Ich komme dann." Er legte auf und ich ging zurück ins Zimmer. "Ich konnte ihn erreichen. Er sagt, dass er in 2 Minuten hier sein wird. Er will aber nicht, dass du ihn anmaulst, weil er weggelaufen ist." Reyhan hob ihren Kopf und schaute mich an. "Danke, Nadja. Du bist echt die Beste !" Ich setzte mich neben sie und nahm sie in den Arm. Sie hatte sich wieder beruigt und dann hörte man schon den Schlüssel in der Haustür. Reyhan wollte gerade aufspringen, aber ich hielt sie am Arm fest. "Hallo, wo seid ihr ?" "Im Wohnzimmer, Domi." Er kam rein und sah uns alle nach der Reihe an. "Und wieso bist du hier, Daniele ?" "Weil Nadja es so wollte. Wo warst du, Diggah ?" "Am Bahnhof und jetzt bitte ich euch, dass ihr Reyhan und mich alleine lasst." "Okey, wir gehen in die Küche, ruft uns einfach, wenn ihr fertig seid." Dominik nickte und wir schlossen die Tür hinter uns. Ich hoffte wirklich, dass das nicht noch einem eskaliert. Daniele wollte an der Tür lauschen, aber ich knallte ihm eine leicht am Hinterkopf, sodass er mich böse anschaute. "Das ist nicht nett, Schatz !" "Dann zeig mir mal, was nett ist." Er zwinkerte und zog mich dabei ganz nah an sich ran. "Daniele, das kitzelt." Wir küssten uns und der Kuss wurde immer intensiver. Daniele brach ihn ab und sah mich mit seinen Teddybär-Augen an. 'Ach, wie ich diese Augen liebte.'
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