Mittwoch, November 21
149. Kapitel
Wir warfen unser Obst weg und rannten ins Wohnzimmer. "Marina, pass doch auf !" Meine Eltern sahen beide total erschrocken aus und starrten zum Esstisch. "Oh Gott. Das ist doch nciht die Vase, die ich denke, oder ?" Papa sah mich geschockt an und man sah, wie seine Augen glasig wurden. Es war die Vase, die mein Vater von seiner Mutter bekommen hat, als sie im Sterben lag. Es war das letzte Erinnerungsstück, dass er von ihr besaß. Mein Vater rannte auf die kaputte Vase zu und ließ sich neben ihr fallen. "Julian, es tut mir total leid ! Ich wollte das doch nicht." "Mama, wie ist das denn überhaupt passiert ?" Sie drehte sich zu mir um und fing an: "Die Vase steht ja auf so einem Dekotuch. Ich musste es ein wenig wegschieben, aber hab die Vase völlig vergessen und dann war es schon zu spät. Sie ist runtergefallen und ich wollte sie noch halten, aber ich wir zu langsam." Man hörte richtig das Schuldbewusstsein in ihrer Stimme. Ich sah zu meinem Vater, der immer noch auf dem Boden kniete und mit den Tränen kämpfte. Ich ging auf ihn zu und legte meine Hand auf seinen Rücken. "Papa, es tut ihr wirklich leid. Komm, wir setzen uns auf die Couch." "Das hilft aber auch nicht, dass die Vase wieder ganz wird. Marina, hol den Nandbesen mit der Schaufel !" Sofort rannte sie los und holte alles. Papa sammelte die Scherben auf und man hörte immer wieder ein leises Schluchzen. "Kann man die nicht reparieren lasen ?" Er schüttelte den Kopf und ging die Scherben wegwerfen. Auch meine Mutter weinte, aber weil es ihr leid tat. Ich nahm sie in den Arm und flüsterte: "Es war ja keine Absicht. Es wird wieder alles gut, Mama." Sie nickte und flüsterte: "Danke, Maus." Ich lächelte und ging dann mit Daniele zurück in die Küche. "Oh man, mein Vater tut mir voll leid." "Was ist denn an der Vase so besonders ?" Ich erzählte ihm die Geschichte von der Vase und sein Blick wurde immer mitleidiger. Er nahm mich in den Arm, denn auch ich erinnerte mich an meine Oma, die gestorben ist, als ich 3 Jahre alt war. Mein Vater stampfte total wütend zurück ins Wohnzimmer und ich hörte meine Eltern schreien. Ich machte mir wirklich Sorgen. Daniele zog mich in mein Zimmer und setzte mich auf dem Bett ab. "Hey Süße. Dein Vater wird nicht lange böse sein. Er weiß, dass es keine Absicht von ihr war." Ich nickte nur abwesend und dachte nach .. Ich hatte wirklich Angst, dass meine Vater richtig sauer war. Ich kuschelte mich wieder an Danieles Schulter und schon lagen wir wieder so da, wie bevor wir essen waren. Er strich durch meine Haare und sang leise 'Little things'. Das war eins meiner Lieblingslieder und ich genoss seine Stimme einfach, so wie jedes Mal, wenn er mir etwas vorsang. Er wippte ein wenig mit und ich bekam ein kleines Lächeln auf die Lippen. Ich schaute zu ihm hoch und sah, dass auch er ein wenig abwesend guckte. "Hey Schatz. Was denn los ?" "Sie streiten schon ziemlich lange. Komm wir schauen mal nach ihnen." Ich nickte und dann gingen wir ins Wohnzimmer. Sie stritten immer noch. "Mama, Papa, hört auf zu streiten !" Beide waren plötzlich still und starrten mich an. "Papa, du weißt, dass es keine Absicht war, also warum maulst du sie dann an ?! Und Mama, anstatt mit ihm zu streiten, solltest du ihn trösten, denn schließlich ist es sehr traurig für ihn !" Beide schauten sich traurig an und Papa machte dann zum Glück den ersten Schritt. "Marina, es tut mir leid. Ich hätte dich deswegen nicht so anmaulen dürfen. Bitte verzeih mir." Ich sah zu meiner Mutter, die nur auf den Boden schaute aber nichts sagte. 'Wieso sagt sie nichts ?'
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