Donnerstag, Oktober 11

103. Kapitel

"Mama, sind die Muffins für uns ?" "Ja, haut rein, Leute." Das ließ ich mir nicht zweimal und schon saß ich vor dem großen Tisch. Ich stopfte sie mir richtig in den Mund und Daniele lachte sich kaputt. Ich sah ihn mit einem süßen Blick an und schon setzte er sich zu mir und aß mit. Meine Mutter  machte echt die besten Muffins und das sagte ich ihr auch dann gleich. Nachdem wir fertig waren, setzten wir uns auf die Couch und mein Vater sah sich ein Fußballspiel an. "Echt jetzt ? Warum weiß ich denn nicht, dass Gladbach spielt ?" Ich kicherte leise, aber Daniele bermerkte es und pieckste mir in die Seite. Ich zuckte zusammen und wollte gerade auf ihn lospiecksen, als er plötzlich aufstand und in mein Zimmer rannte. Ich wollte aufstehen, aber meine Mutter hielt mich fest. "Nadja, warte mal kurz." Ich sah sie leicht besorgt an, denn sie klang etwas ernst. Daniele kam zurück und wollte nach mir schauen, aber meine Mutter bat ihn in mein Zimmer zu gehen. Wir setzten uns auf die Couch. "Also, ich hab heute einen Anruf von Renata bekommen." "Moment, von Renata ? Was wollte sie ? Und woher hat sie unsere Nummer ?" Ich sah sie mit großen und erwartungsvollen Augen an. "Sie sagt, sie habe die Nummer von Daniele. Und sie hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass du nächsten Wochenende zu ihnen willst. Dein Vater und ich sind da ein bisschen skeptisch. Sie wohnen in Neu-Ulm und .." "Mama, ich bin doch nicht alleine. Enrico holt uns ab und  dann fahren wir mit dem Auto zu ihnen. Was ist so schlimm daran ?" Ich sah meinen Vater hoffnungsvoll an, der aber im Spiel vertieft war. "Papa, sag doch auch etwas !" Er sah sofort zu mir, aber was er sagte, machte mich wirklich wütend. "Nadja, deine Mutter hat Recht. Wir kennen die Familie nicht persönlich und du weißt, was ich immer noch von ihm halte .." Ich hätte ausrasten können, aber versuchte ruhig zu bleiben. "Das ist doch jetzt nicht euer Ernst, oder ?" Beide sahen mich geschockt an, denn ich stand einfach schnell auf und wollte in mein Zimmer stapfen, aber Daniele kam zum Vorschein. "Marina, ich bitte dich. Lass sie mit mir mitkommen. Meine Eltern sind echte Engel und wir bringen sie nicht um oder sowas." Ich sah ihn dankend und mit einem Lächeln an.

Danieles Sicht:
Ich konnte es nicht glauben, dass ihre Eltern Nadja mir nicht anvertrauen wollten. Ich wollte sie unbedingt mitnehmen. Ihre Eltern waren anfangs wirlich hartnäckig, aber irgendwann hatte ich es geschafft. "Also gut. Aber Daniele, bitte versprich mir, dass du auf sie aufpasst. Ich will auch nicht, dass ihr euch dort streitet. Das könnte ich ganz ehrlich nicht aushalten. Versprichst du es mir, Daniele ?" "Ja, bei meinem Leben, Marina." Sie umarmte mich und ich war echt froh, dass sie doch mitkommen durfte. Dann gingen Nadja und ich in ihr Zimmer. "Du Schatz, sorry, aber ich bin echt kaputt von diesem Tag. Können wir jetzt schon ins Bett oder ich zumindestens ?" "Ja klar, ich gehe ins Wohnzimmer, dann kannst du dich natürlich schon hinlegen. Ich komme dann später auch, einverstanden ?" "Okey." Ich küsste sie noch und ging dann ins Wohnzimmer und schaute das Spiel weiter.

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