Immer noch Danieles Sicht:
Ihre Mutter zündete sich eine Zigarette an. Ich schaute drauf, aber sagte zu mir selber: 'Nein, ich kann auch ohne. Ich hab es lange geschafft und schaffe es noch länger !' Ich drehte mich weg und überlegte, ob ich reingehen sollte, um mir einen Cappucino zu kaufen. Ich wollte gerade gehen, als Nadjas Mutter sagte: "Ich weiß, dass du rauchst, Daniele. Wenn du eine rauchen willst, tu es einfach, auch wenn du noch ein wenig jung bist." Ich sah sie mit angehobener Augenbraue an. "Ist das dein ernst ? Du sagst nichts dagegen ?" "Nein, wieso sollte ich ? Es ist zwar ungesund, aber es ist deine Entscheidung, Junge." Sie drehte sich weg und zog erneut an ihrer Zigarette. Ich überlegte, aber entschloss mich, dass ich keine rausnehmen werde, sondern einfach reingehe und mir einen Cappucino oder so kaufe. Marina sah mir noch hinterher, aber ich lief weiter und drückte beim Automaten auf den Knopf für einen Cappucino. Der schmeckte zwar nicht so gut, wie zuhause, aber für ein Krankenhaus ging es schon. Dann kam auch sie rein und wir gingen wieder in Nadjas Zimmer. Ich klopfte und man hörte ein schwaches "Herein". Ich öffnete vorsichtig die Tür und sah sie dort liegen. Ihre Mutter rannte schnell zu ihr und nahm sie in den Arm. "Gott, Süße. Wie geht es dir ? Hast du etwas geschlafen ?" "Ja, hab ich. Es geht mir auch ein kleines bisschen besser. Ich fühle mich nicht mehr ganz so schwach. Seit wann bist du hier ?" "Seit einer knappen Stunde. Du hast schon geschlafen, als ich kam." Nadja nickte und lächelte mich dann an.
Nadjas Sicht:
Ich war echt froh, dass meine Mutter hier war. "Aber wo ist Papa ? in der Arbeit ?" "Ja, er konnte nicht weg von dort. Er hofft, dass es dir bald besser geht." Ich lächelte schwach und dann kam auch Daniele näher ans Bett. "Gibst du immer noch die Schuld daran ?" "Naja, Marina sagt auch, dass es nicht meine Schuld war und so. Trotzdem hätte das nicht sein müssen, wenn .." "Scht ! Hör auf !" Er schaute verlegen auf den Boden. "Komm mal her, Schatz." Er kam zum Bett und küsste ihn so leidenschaftlich es nur ging. Er lächelte und setzte sich neben mich auf's Bett. "Ich lasse euch dann mal alleine. Ich fahre nach Hause, oder soll ich auf dich warten, Daniele ?" "Du kannst gerne fahren, wenn du willst. Vielleicht darf ich ja hier bleiben. Wenn nicht, ich kenne den Weg und habe auch die Schlüssel dabei." Sie nickte, gab mir einen Kuss auf die Stirn und ließ uns dann alleine. Daniele grinste immer noch und das machte mir ein wenig Angst. "Schatz, weißt du, wann ich raus darf ?" "Nein, aber ich kann mal schnell einen Arzt fragen gehen." "Nein, lass mal. Kannst du später machen. Leg dich auch zu mir unter die Decke. Ich brauche was zum Kuscheln." "Das nächste Mal bringe ich dir deinen Lieblingsteddy mit. Achja, hier ist übrigens dein Glücksarmband. Ich hab's mitgebracht." Er 'band' es mir um den Arm und küsste meine Hand. "Ich liebe dich." "Ich dich auch, Süßer." Er legte sich dann doch zu mir und ich kuschelte mich an ihn ran. Irgendwann muss ich eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte, war er nicht mehr da.
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