Sonntag, Oktober 14
106. Kapitel
Er öffnete vorsichtig die Tür und spitzte mit seinem Kopf rein. "Nadja, bitte. Ich will mit dir reden." Ich versuchte das Schluchzen zu unterdrücken, gelang mir auch ganz gut. Er kam rein und setzte sich auf's Bett. "Daniele, es tut mir leid. Ich hätte nicht so reagieren dürfen. Schließlich waren wir da irgendwie nicht zusammen." "Nadja, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Aber ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll. Verlassen werde ich dich so oder so nicht .." Ich sah ihn an und sah ein kleines Lächeln. Ich setzte mich aufrecht neben ihn hin und legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Ich weiß nicht, was du machen sollst. Aber entscheide richtig. An deiner Stelle wäre ich für das Kind da." Er legte auch seinen Kopf auf meinen und so blieben wir ein Zeit lang, keiner sagte etwas. Dann hörten wir den Schlüssel in der Hautür, das hieß, dass meine Eltern wieder da waren. Ich wischte mir ganz schnell die Tränen weg und stand vom Bett auf. "Komm, Daniele, wir sagen hallo." Er nickte und ich nahm ihn an der Hand. "Hallo, Mama, hallo Papa." Ich umarmte sie und sie sahen mich komisch an. "Hast du geweint, Mäuschen ?" "Nein, meine Augen tun nur etwas weh, das ist alles." Ich versuchte nicht traurig zu klingen, aber meine Eltern glaubten es mir trotzdem nicht. "Also, heute gehst du wieder zum Training, oder Nadja ?" "Ja, und danach will Enno uns abholen kommen. Ist das ok ?" "Ja, kein Problem. Dann musst du jetzt ein paar Sachen packen." "Ja, ich gehe schon." Ich war leicht genervt, aber ging trotzdem in mein Zimmer und kramte ein paar Klamotten zusammen. Ich war leicht nervös, wie seine Eltern auf mich reagieren würden. Zum Glück kannte ich Enno schon und ich mochte ihn auch. "Klopf klopf, kann ich rein kommen ?" "Ja klar. Komm rein !" Mein Vater kam rein und setzte sich neben meine Reisetasche. "Also, was war heute los ?" Ich wusste echt nicht, was ich darauf antworten sollte. Ich hatte Angst davor, aber versuchte es ganz langsam angehen zu lassen. "Papa, ich .. ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Reyhan hat heute früh angerufen." "Danieles Ex ?" "Ja, und sie hat gesagt, dass sie schwanger sei und das wahrscheinlich sogar noch von ihm !" Mein Vater riss die Augen auf, und dann fiel es mir ein. 'Shit, mein Vater weiß doch gar nichts von der Tauschbeziehung !' "Wie, hat er dich etwa betrogen ?" "Nein, ehm .. Wir haben so eine Tauschbeziehung gemacht. Ich war dann mit Domi und er mit Reyhan zusammen. Aber das ist eine lange Geschichte. Die erzähle ich wann anders." Er nickte, aber ich wusste, dass er nicht locker lassen würde. "Darf ich jetzt bitte meine Tasche weiterpacken ?" "Ehm, ja. Ich gehe dann raus." Er verließ mein Zimmer und ich ließ mich neben meine Tasche auf's Bett fallen. Dann kam Daniele rein. "Es gibt Essen, Süße." "Mh ? Achso, ja ich komme." "Alles ok ?" "Ja, bin nur etwas nervös wegen deinen Eltern." "Keine Angst, sie werden dich mögen und dann noch lernen zu lieben." Ich fand das wirklich süß und stand deshalb auf und küsste ihn. "Komm jetzt Essen, hast du gekocht ?" "Mit deiner Mutter zusammen." Wir setzten uns alle ins Esszimmer und begannen zu essen. "Mhhm, das schmeckt echt gut !" Wir aßen auf, räumten dann auf und dann legte mich ein wenig hin schlafen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen