Es war mein Vater. Den konnte ich grad echt nicht gebrauchen ... "Schätzchen, alles ok ?" "Dumme Frage. Natürlich nicht, schließlich verbietet mir Mama alles !" Ich war grad so wütend, dass ich am liebsten ein Kissen genommen hätte und es nach meinem Vater geworfen hätte. "Daniele lässt du uns bitte kurz allein ?" "Nein, er bleibt hier ! Wenn du was zu sagen hast, dass vor ihm." Er nickte, schloss die Tür und setzte sich auf's Bett. Ich setzte mich auf und legte meinen Kopf auf Danieles Schulter. "Also hör mal, deiner Mama tut es leid, dass sie so streng war, aber sie hat sich auch Sorgen gemacht und dann .." "Aber ich bin 15 ! Andere dürfen dann bis um 22 Uhr draußen bleiben. Außerdem war Daniele dabei und es ist ja nichts passiert ! Und das mit der Schule .." "Ja genau, das mit der Schule war nicht gut.Du musst mehr für die Schule tun. Es ist zwar nur Hauptschule, aber du wirst die letzten Wochen überleben. Nur noch 5 Wochen und dann bist du frei. Geh einfach regelmäßig, bestehe deinen Test und wir verbieten dir nicht, dass du was mit Daniele machst, er ist ja jeden Tag, wenn du aus der Schule kommt, bei dir." Ich sah meinen Vater etwas schuldbewusst an. Ja, es war wirklich meine Schuld und ich hatte ja auch Angst, dass ich diesen Test nicht schaffe. Daniele legte seinen Arm um meine Schulter und streichelte meinen Arm. Ich schloss für einen Moment die Augen und genoss diese Nähe. Dann unterbrach Papa uns. "Versprich UNS, dass du einen guten Abschluss machst, dann kannst du auch länger draußen bleiben in den großen Ferien und auch zukünftig. Wir werden dir dann nicht mehr so viel verbieten (können). Ok ?" "Ja, ok Papa. Aber was ist jetzt mit dem Hauserrest ?" "Der bleibt bestehen, aber wir kürzen ihn auf 2 Wochen." "Na gut, danke." Ich umarmte ihn, aber dann gab er Daniele ein Zeichen, dass er mit ihm raus gehen solle. Er stimmte zu und ging mit ihm raus. Was sie wohl besprachen ..
Danieles Sicht:
Mir war es etwas unwohl so allein mit ihm Vater, aber dann war auch doch noch seine Frau dabei. Sie sahen mich beide irgendwie komich an. Ich wollte losfragen, aber sie waren schneller. "Daniele, wir haben gemerkt, dass Nadja mehr aufblüht, wenn du bei bist. Sie ist auch zickiger, wenn du dabei bist, aber das ist normal. Sie ist einfach glücklich, denn sie war mal eine Zeit lang so traurig und .." "Ja, sie hat mir von der 'Phase' erzählt. Wie ist es denn dazu gekommen ?" "Sie hatte viel Stress mit uns und auch ihren Freunden. Sie sagte immer, sie hat niemanden mehr und hat auch keine Lust mehr auf alles. Sie tut uns wirklich leid, aber sie gab sich auch keine Mühe, um auf uns zu zukommen. Naja, aber wir wollen mal etwas positives sagen." Herr Topas reichte mir die Hand und lächelte freundlich: "Willkommen in der Familie. Du kannst mich Julian nennen und meine Frau heißt Marina. Sag einfach absofort 'du' zu uns. Du machst unsere Tochter glücklich und dafür danken wir dir." Ich musste wirklich grinsen. Ich war so glücklich und nahm sofort die Hand entgegen. Marina umarmte ich gleich mal und mir fiel wirklich ein Stein vom Herzen. Dann hörte ich ein leises Schluchzen aus Nadjas Zimmer kommen.
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