Samstag, September 8

46. Kapitel

Ich drehte mich ruckartig um, weil ich wissen wollte, ob meine Vermutung stimmte und sie war richtig. Daniele stand plötzlich hinter oder besser gesagt jetzt vor mir. "Was machst du hier ? Die ganzen Leute .." "Scht, ich wollte dich abholen und es sollen alle wissen, dass ich vergeben bin. Glücklich vergeben." Er küsste meine Backe und ich sah die ganzen Blicke. Sie waren alle voller Eifersucht. Irgendwie gefiel es mir, dass er mich nicht verstecken wollte, aber ich hatte jetzt noch mehr Angst. Daniele legte seinen Arm um meine Taille und wir liefen in Richtung Straße. "Nadja, warte." Es war Domi, der wie ein Behinderter rannte. "Die Leute tuscheln alle und manches klingt nicht sehr nett. Pass auf dich auf !" "Sie muss nicht auf sich aufpassen, schließlich bin ich bei ihr, Domi !" Ich sah zu Daniele hoch, der wirklich ernst schaute. "Schatz, beruhige dich. Es ist alles ok." Ich drehte uns beide um und rief noch: "Tschüss, Domi. Bis morgen." Ich winkte noch kurz auf dann gingen wir zum Auto. Mein Vater kam uns abholen. Daniele und redeten kein Wort miteinander, aber diese STille tat so weh, also fing ich an. "Daniele, wieso warst du wirklich hier ?" "Ich hatte Angst um dich. Ich war den ganzen Vormittag vor deiner Schule. Natürlich sahen mich viele und wollten Autogramme, aber dann hab ich mich auf dem Jungsklo eingesperrt." "Du warst wirklich den ganzen Vormittag hier ?" "Ja, wieso ?" Ich schaute zu Boden, weil ich nicht wusste, ob es so eine gute Idee war von der SMS zu erzählen. Er hob mein Kinn hoch und küsste mich. "Was ist denn los ?" "Sabine hat mir wieder eine SMS geschrieben. Sie terrorisiert mich !" Ich holte mein Handy raus und zeigte ihm die SMS. Er war total aufgebracht und man sah richtig, wie er sich Sorgen machte. Dann gab er mir mein Handy wieder und sagte kein Wort mehr. Er starrte aus dem Fenster bis wir Zuhause waren. "Komm Daniele, wie sind da." "Ich weiß, Nadja !" Wieder hatte er schlechte Laune, also war es keine gute Idee die SMS zu zeigen. "Wieso bist du jetzt wieder so angepisst ?" "Sorry, aber ich geh nochmal raus. Ich komme heute Abend wieder, versprochen." Er küsste meine Stirn und ging dann weg. "Wohin geht der Junge ?" "Ich weiß es nicht." Ich wollte ihn aber auch nicht nerven, also schrieb ich ihm nichts. Irgendwann bekam ich einen Anruf von Domi. "Hey, was machst du ?" "Zuhause sitzen und lernen, du ?" "Mir ist langweilig. Hast du Bock, dass wir mal wieder was zu zweit machen ?" "Ja klar, aber Daniele ist grad nicht da und ich will ihn nicht nerven." "Komm einfach. Du bist ja bei mir, ich kann dich auch beschützen." Ich überlegte nicht lange und schrie durch die Wohnung: "Darf ich mit Domi raus ?" "Na klar, tut dir bestimmt gut, mal wieder was mit ihm zu machen, nachdem was passiert." Domi lachte am Telefon. "Was ist so witzig ?" "Marina ist so süß." Ich lachte auch mit und stimmte dann zu. Ich machte mich fertig und zog mir meine Hotpants und ein USA-T-Shirt an. Ich nahm mir noch meine Tasche, aber leider hatte mein Handy keinen Akku. 'Egal, dann nehme ich Domis, wenn was ist.' Ich ging raus und lief Richtung Domis Haus. Er kam mir schon entgegen und umarmte mich herzlich. "Was machen wir dann ?" "Komm, wir gehen zum Lager. Dort sind wir wirklich ungestört und können mal wieder reden." Ich nickte und hakte mich dann bei ihm ein.

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