Donnerstag, September 13

57. Kapitel

Ich sah auf dem Bildschirm eine unbekannte Nummer aufblitzen. Auch Daniele sah mich unwissend an. Er ließ es klingeln, denn er wollte dieser Person nur eine SMS schreiben. Aber während er die SMS schrieb, klingelte sein Handy erneut. Diesmal nahm er an und machte auch auf Lautsprecher, weil ich ihn darum bat. "Ja hallo. Hier ist Daniele." "Ich weiß, dass du des bist, sonst würde ich nicht bei dir anrufen." "Wer bist du denn ?" "Ach, erkennst du deine alte Freundin nicht mehr ?" Es klang wirklich nach Ironie und Daniele machte sofort große Augen. "Reyhan ? Woher hast du meine neue Nummer ?" "Ich hab so meine Kontakte, aber deswegen rufe ich natürlich nicht an. Ich hab gehört, du bist in Nürnberg und hast dort deine jetzige Freundin kennengelernt. Ich würde sie gerne kennenlernen. Und dich würde ich natürlich auch gerne wieder sehen. Hast du vielleicht heut Zeit ?" Sie klang wie ein ganz normales Mädchen und ich hab ja schon von dieser Reyhan gehört. Das war ja seine letzte Freundin, die aus Eifersucht mit ihm Schluss gemacht hat. Daniele sah mich an, aber ich wusste nicht, was sie im Schilde führte. Trotzdem sagte ich, dass er zusagen soll. "Ok, wo wollen wir uns treffen ?" "Ich bin hier zu besuch, aber würde sagen, dass wir uns in Röthenbach treffen ? Das ist bei mir in der Nähe." Daniele stimmte zu und dann legten sie auf. "Daniele, sie klang total nett. Du hast mal erzählt, dass sie fies sei und sowas." "Ja, wer weiß, was das Mädchen vor hat. Wir müssen uns dann fertig machen." "Warte, ich sag schnell meinen Eltern Bescheid." Ich rannte zu ihnen, sagte wo wir hingehen und schon hatte ich meine Schuhe an. Auf dem Weg dorthin dachte ich nach, was sie wirklich vorhatte. 'Was ist, wenn sie uns auseinander bringen will ? Was, wenn sie ihn wieder zurück will ?' Ich machte mir wirklich Gedanken. Dann kamen wir an und Reyhan wollte mich umarmen, aber ich sah sie total perplex an. Ich wich etwas zurück und zog eine Augenbraue hoch. "Keine Angst. Ich beiße nicht. Und falls du denkst, dass ich irgendwas vorhabe, nein ! Ich will ihn einfach wiedersehen und dachte mir, dass ich dich auch gleich kennenlernen könnte." Ich nickte und dann ließ ich die Umarmung doch zu. Daniele und Reyhan umarmten sich auch kurz, dann sah mich Daniele fragend an. Wir liefen durch Röthenbach und kauften uns paar Klamotten. Reyhan war wirklich nett und auch total witzig. Dann sah ich öfters, wie sie etwas traurig schaute, aber ich traute mich nicht, sie zu fragen, was sie hat. Irgendwann mussten Daniele und ich nach Hause, also tauschten wir noch schnell Nummer aus mit Reyhan und verabschiedeten uns mit einer Umarmung. "Ciao, hoffentlich bis bald." "Ja, ich bleibe ja noch 2 Monate hier. Wir sehen uns bestimmt noch." Zuhause warteten unsere Eltern mit dem Abendessen. Sie fragten nicht, wie es war, stattdessen war es ganz ruhig am Tisch. Keiner sagte etwas. Dann gingen wir auf mein Zimmer und setzten uns auf's Bett. "Diese Reyhan ist doch gar nicht mal so übel. Aber ich hab gesehen, dass sie etwas hat. Meinst du nicht auch ?" "Ich hab nicht darauf geachtet, aber ich hätte noch eine Frage an dich." 'Oh Gott, was kommt jetzt noch ?'

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen